Film-Kritik: 303
Roadmovie von 2018, aus Deutschland
Jule fährt mit dem Wohnmobil nach Portugal. Gleich am Anfang der Reise nimmt sie den Anhalter Jan mit, der nach Spanien möchte. Was folgt sind über 2h Stunden Gespräche über Gesellschaft, Wirtschaft, Geschichte, Biologie und natürlich Liebe. Und weil die zwei auf Landstraßen unterwegs sind, gibt es auch noch schöne Aufnahmen.
Der Film funktioniert erstaunlich gut. Im Vordergrund stehen interessante Gespräche und nicht das sich Verlieben. Beide Figuren sind interessant und bringen ihre eigenen Konflikte mit, die sie auf der Reise lösen. Dabei kommt weder Konflikte noch Lösung gezwungen vor. Die jeweiligen Probleme haben nichts miteinander zu tun. Sie lösen sie auch für sich. Aber der Film zeigt, dass sie solche lebensveränderten Konflikte mit Beistand besser angehen lassen als alleine. Wobei man sich für die Hilfe auch erst einmal öffnen muss und verwundbar machen muss.
Mir hat der Film gefallen, das klingt vielleicht schon oben durch. Ich fand die Gespräche sehr interessant. Etwas schade finde ich, dass einige Themen einfach im Sande verlaufen. Verlieben müssten auch Jan und Jule eigentlich nicht. Wobei dann die Geschichte wohl nicht interessant genug wäre.
Empfehlung: unbedingt anschauen.