Film-Kritik: Ready Player One
Amerikanischer Science Fiction Film von 2018
Im Film Ready Player One verbringen fast alle Menschen ihre Zeit fast ausschliesslich in der VR-Welt Oasis. In dieser Welt gelten die Gesetze von Computerspielen und man kann dort Death-Match, Autorennen spielen, aber auch Dates haben und überhaupt der Realität entfliehen. Der Entwickler von Oasis hat vor seinem Tot ein “Easteregg” in Oasis versteckt. Wer es findet erbt seine Firma und die Kontrolle über die Oasis. Der Held - mit dem Tag Parcival und seinem Clan sind einige der Spieler, die nach dem Easteregg suchen. Konkurrenz haben sie von einem Konzern, der seine Angestellten mit Brute-Force Methoden suchen lässt.
Der Konzern IOI ist natürlich Profitorientiert und damit “böse”. Aber der Held Parcical ist cleverer, hat gute Freunde und geht einfach mit mehr Herz an die Sache als alle anderen. Deswegen wird er siegen - schön. Die Geschichte macht den Film nicht besonders unterhaltsam, weil sie recht vorhersehbar ist. Lustig sind die ganzen Anspielungen in der Oasis auf die 80er. Damit wurde der Film ja auch beworben. Dummerweise erkenne ich leider nur einen Bruchteil, dieser Anspielungen. Heimcomputer wie Atari oder Amiga waren in der 80er in Ostdeutschland leider noch unbekannt.
Ich habe lange gezögert in den Film zu gehen, weil wer recht durchwachsene Reviews bekommen hat. Mir kam es fast so vor, als ob Reviewer, die das Buch gelesen haben, den Film nicht mögen. Wer das Buch nicht gelesen hat, fand den Film - schon alleine wegen der ganzen Erinnerungen an die 80er - fanastisch. Ich habe das Buch nicht gelesen. Mein Fazit ist: Der Film ist gutes Popcornkino. Er erinnert uns gegen Ende noch etwas, dass wir doch in der realen Welt leben sollen. Wobei hier nicht erörtert wird, ob sich die Menschen, wegen der tristen Realität in die Oasis flüchten oder die Realität so heruntergekommen ist, weil sich niemand mehr kümmert und seine Zeit lieber in der Oasis verbringt. Diese Frage zu beantworten, rüttelt an der Glaubwürdigkeit der ganzen Filmwelt. Wie kann der Oasis-Gründer der durchweg als Gut dargestellt wird, so gut sein, wenn er diese abhängigmachende Welt geschaffen hat. Er selber ist der reichste Mann der Welt gewesen. Das wird man doch nicht nebenbei, während man sonst ein guter Mensch ist. Überhaupt gleicht der Oasis-Gründer keinem der Silicon-Vallay-Millardäre, die nur nebenbei Nerds aber vor allem Kapitalisten sind.
Also: Falls es in der Zukunft so etwas, wie die Oasis geben sollte, wird kein väterlicher Nerd darin den Schlüssel zur Macht verstecken. Es wird eher in die Richtung Matrix gehen (ohne die lächerliche “Mensch=Batterie”-Theorie :-)
Empfehlung: Ansehen, wer Popcornkino mag. Vielleicht hat das Buch mehr Tiefgang.