Buch-Kritik: Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt

Von Haruki Murakami, Belletristik auf Deutsch

Das Buch spielt in zwei Welten: Hard-Boiled Wonderland ist an unsere heutige Welt angelehnt und spielt vielleicht etwas in der Zukunft. Das Ende der Welt ist eine Stadt, aus der es kein Entkommen gibt. Der Protagonist bewegt sich sich in beiden Welten durch abwechselnde Kapitel. Wobei von Anfang an klar ist, dass Das Ende der Welt eine Art Phantasiewelt darstellt. Während beim Hard-Boiled Wonderland erst nach ein paar Kapiteln phantastische Elemente auftauchen. Beide Welten haben natürlich miteinander zu tun, wie genau wird erst gegen Ende des Buches aufgeklärt.

Der Schreibstil ist sehr spannend. Man fliegt von Kapitel zu Kapitel. Wobei auffällt, dass der Protagonist sich mehr in der “Realität” des Hard-Boiled Wonderland als am Ende der Welt aufhält. Der Protagonist ist im Hard-Boiled Wonderland so eine Art Informatiker (jedenfalls sagt er das von sich), der sehr zurückgezogen für sich alleine für seine Arbeit lebt. Über die Arbeit wird er in eine Verschwörung eines Professors hineingezogen. In dem Ende der Welt spielen Träume eine große Rollen.

Beim Lesen kamen mir mit steigender Kapitelzahl beide Welten, wie Traumwelten vor. Nicht alles ergibt (sofort) einen Sinn, aber irgendwie erscheint es einem doch stimmig. Das macht den Charme dieses Buches aus. Mir hat jemand gesagt, dass der Autor Kafka mag. Das merkt man bei dem Buch deutlich und ich bin froh, dass es vollständig ist und nicht nur ein Fragment. Das Lesen hat viel Spaß gemacht. Man kann wenn man mag, viel in die Geschichte hineininterpretieren. Ich fand die dargestellte Einsamkeit des Protogonisten sehr traurig. Das Ende kam für mich etwas überraschend, ist aber rückblickend folgerichtig.

Empfehlung: Unbedingt lesen. Erst recht, wenn man auch Kafka mag.

Written on November 17, 2018