Buch-Kritik: Verschwörung: Millennium 4
Von David Lagercrantz, Belletristik auf Deutsch
Da sind sie wieder: Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander getrennt und doch zusammen rutschen der Enthüllungsjournalist und die Hackerin in eine Verschwörungsgeschichte, die sich bis in die Spitze der NSA und auch der russichen Politik zieht. Dabei darf wie immer eine persönliche Verbindung zur geheimnisvollen Vergangenheit von Lisbeth nicht fehlen.
In diesem Buch, dass Stieg Larsson nicht mehr zu Ende schreiben konnte, geht es am Ende um Industriespionage. Wobei die Spionage an sich ganz unkonkret bleibt und die persönlichen Verbindungen sehr viel mehr im Vordergrund stehen. Ist es glaubwürdig, dass Lisbeth noch mehr geheime und überraschende Geheimnisse hat? Ja. Es ist auf alle Fälle unterhaltsam. In dieser Geschichte kommt sie allerdings schon fast wie eine Retterin auf weißem Schimmel, ja wie einer Superheldin daher. Was durch die Macht ihre Gegenspielerin als “Superschurkin” noch weiter getrieben wird. Dazu haben beiden noch Marvel Superheldenspitznahmen. Als Stieg Larsson diese Geschicht sich ausgedacht hat, wird es noch originell. Gerade jetzt, wo einem die Marvelhelden von jeder Kinoleinwand anspringen, wirkt es fast so, also ob der Autor etwas plump Lisbeth zur quasi Superheldin hochstilisiert.
Empfehlung: Wer die ersten drei Teile genossen hat, kann sich auf ein Wiedersehen freuen. Für alle anderen ist es ein normaler Thriller mit einer “mächtigen” Lisbeth Salander.