Buch-Kritik: Lagoon
Von Nnedi Okorafor, Belletristik auf Englisch
In Lagoon geht es um die Veränderungen durch die Ankunft von Außerirdischen in Nigeria und vor allem der Stadt Lagos. Der Leser begleitet die Meeresbiologin Adaora, den Soldaten Agu und den Hip-Hop Sänger Anthony durch dieser Veränderungen in Lagos. Mit dabei ist die Außerirdische Ayodele. Es kommen noch einige andere Charaktere vor. Wobei die Stadt Lagos selber eine Hauptrolle zu haben scheint. Die Handlung verläuft im Groben nach dem Scheme: es muss erst schlimmer werden, bevor es besser werden kann.
Der Schreibstil ist auffällig chaotisch. Der Erzähler kann von Absatz zu Absatz wechseln und auch teilweise im Absatz wird gewechselt. Ganz plötzlich kommt auch mal ein Ich-Erzähler für zwei unterschiedliche Personen! vor. Das Chaos passt aber gut zum Inhalt der Erzählung. Mir scheint, dass die Autorin will damit das auch das Chaos in Lagos beschreiben - auch ohne die Ankunft von Außerirdischen. In der Erzählung kommen auch afrikanische Götter vor, die auch so ähnlich in American Gods von Neil Gaiman auftauchen. Das ist ja nur folgerichtig, weil die afrikanischen Sklaven diese Götter mit nach Amerika gebracht haben.
Aus der Geschichte lese ich die Botschaft, dass Lagos, Nigeria und vielleicht auch (ganz) Afrika gerettet werden muss und kann. Allerdings nur von außen (durch Außerirdische). Obwohl es im Buch viele gute Beispiele von starken Afrikanern gibt, die andere Mitreißen können, so sind es doch alleinig die Außerirdischen, die den eigentlich Wandel bringen. Stark zu sein scheint leider nicht zu reichen.
Also Science-Fiction Buch ist Lagoon etwas uninteressant. Als Geschichte über Afrika dagegen ist es ein sehr unterhaltsames, erhellendes und - wie mir scheint - aufrichtiges Buch.
Empfehlung: Lesen, aber keine Science-Fiction Geschichte erwarten, sondern eine moderne afrikanische Erzählung geniesen.